Universität Göttingen

Sehen Sie selbst... © A. Förster
Mit Maßbändern bestückte Kiefern auf der DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide

Funktionale Naturnähe-Indikatoren

Prof. Dr. Christoph Leuschner, Agnes Förster, Marco Diers

 

Die Georg-August-Universität Göttingen/Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften erfasst die funktionalen Naturnähe-Indikatoren durch Untersuchungen von Biomasse, Zuwachs und Bodenparametern. Außerdem werden Inventuren der epiphytischen Flechten und Moose durchgeführt. Die funktionalen Naturnähe-Indikatoren werden in ungenutzten Laubwaldbeständen (Kategorie N) und standortfremden Kiefern-Altersklassenwäldern (Kategorie ÜL) vergleichend untersucht um dadurch ein Maß für die Naturnähe mithilfe einer unechten Zeitreihe zu entwickeln.

  • Für die oberirdische Produktivitätsmessung der Waldbestände werden Stammholzzuwachs durch Zuwachsmaßbänder und Streufallmengen bestimmt.

 

  • Zur Erfassung der unterirdischen Produktivität wird das Feinwurzelwachstum mittels der ingrowth-core-Methode Aus Bodenproben werden zunächst  alle sichtbaren Feinwurzeln entfernt. Das Bodenmaterial wird wieder in die Einstichstelle gefüllt und die exakte Entnahmestelle markiert. Nach einem Jahr Regenerationszeit und einem weiteren Jahr des tatsächlichen Wachstums werden erneut Bodenproben entnommen. In diesen Proben wird die Feinwurzelmasse zur Bestimmung des Wurzelwachstums gemessen.

 

  • Die Biomassebestimmung des lebenden Bestandes auf den Flächen des Naturnähe-Monitorings erfolgt mithilfe von Regressionsgleichungen aus der Literatur für alle relevanten Baumarten. Ergänzend werden Daten zur Feinwurzelmasse und Verjüngungszahlen hinzugezogen. Die Biomassen des toten und des liegenden Bestandes werden anhand von Volumen und Holzdichte berechnet. Anhand der gesamten Bestandesbiomasse sollen später Rückschlüsse auf die in der Biomasse gespeicherten Kohlenstoffvorräte gezogen werden.

 

  • Um probekreisbezogene Bodendaten für die Flächen des Experiments zu erhalten, wurden auf allen Untersuchungsflächen Bodenproben bis zu einer Tiefe von 20 cm entnommen. Die Proben wurden auf der Fläche der Vegetationsaufnahmen entnommen um später die Vegetationsdaten mit den Bodengegebenheiten zu korrelieren.

Um die Auswirkungen der Maßnahmen des Experiments auf die Bodenparameter zu bestimmen, wurde vor Beginn der Maßnahmenumsetzung eine Nullaufnahme durchgeführt. Auf den Flächen der Maßnahmenvariante 1 (Holzentnahme) wurden Bodenproben innerhalb und außerhalb der Lücken genommen. Die Entnahmestellen wurden für spätere Wiederholungsmessungen markiert.